Friedliche Schlacht der Spielmannszüge

Friedliche Schlacht der Spielmannszüge

aus dem Flensburger Tageblatt vom 14.05.2012

Flensburg | Ziemlich bunt und musikalisch bewegt ging es am Wochenende auf den Straßen von Flensburg zu. Nicht nur die Folk-Baltica-Konzerte bereicherten die Region, sondern die gesamte Innenstadt wurde am Sonnabend zur Open-Air-Bühne. Keine Schiffe oder der Hafen standen im Vordergrund, sondern große Orchester in roten Uniformen traten auf, lässige Marching Bands und unartige Musiker boten Musik mit Showeinlagen – lange Musikzüge waren schon von weitem zu hören.

Die „Battle of the Brass Bands“, mit Feuer auf dem Plakat angekündigt, bot den Flensburgern neuartige Klänge direkt auf der Straße bei mäßigen Temperaturen. Waffen bei der Schlacht der Spielmannszüge waren lautstarke Trommeln aus Dänemark, die Dudelsäcke der Bremer und seltsame Blechinstrumente von vielen Musikern der zehn Spielmannszüge.

Angeführt von der Käpt’n Kümo’s Marching Band als Geburtstagskind unter der Leitung von Richard Wester, kamen die Sonderjyske Garde aus Apenrade, die Black Diamonds aus Soltau, die Swinging Hamburg Marching Band, das Feuerwehrorchester aus Husby, die Crest of Gordon aus Bremen, die Haderslev Garden, der Mädchenmusikzug aus Neumünster, Feijoada aus Neumünster und die Drums & Pipes aus Eckernförde.

Beileibe nicht nur, um ein Platzkonzert zu geben. Am Nachmittag schon konnten die Flensburger aus verschiedenen Richtungen die Musikgruppen in der Fußgängerzone hören. Dreimal durfte jeder Musikzug mal eher geschlossen und streng Uniformiert marschieren, oder lässig verkleidet in gelbschwarz auftreten, oder ganz historisch in schottischen Kilts antreten, mit Kollegen und Guide sich musikalisch überbietend.

Die Variationen der Spielmannszüge war erfrischend, von der Spaßband, über die maritimen Sambaklänge der bunten Flensburger bis hin zu den glasklaren Dudelsäcken der Bremer. Überall in der Innenstadt erklangen Querflöten, Becken, Trompeten, Glockenspiele, Hörner, Posaunen, Trommeln, Banjos und Lyras und Schlaginstrumente jeder Art, mal mehr im Takt oder mal eher unterhaltsam. Die Akustik stimmte dank der hohen historischen Fassaden in der Innenstadt, welche die Unplugged-Darbietungen unterstützten.

Den Höhepunkt bot ein gemeinsames Tattoo am Abend auf dem Südermarkt mit allen Bands. Nacheinander durften nochmals die zehn Musikzüge auftreten. Mit vielen Zuschauern zogen die Musikzüge aus der Roten Straße kommend zum Südermarkt, wo schon ein Moderator wartete und alle begrüßte. Die Käpt’n Kümo’s Marching Band durfte als Geburtstagskind das Grande Konzerto eröffnen, und alle Spielmannszüge traten nochmals auf. Mit dem gemeinsamen Song „Amazing Grace“ wurde es noch einmal ganz still auf dem Südermarkt. Mit einer La-Ola-Welle wurden die Musiker verabschiedet.

Quelle: https://www.shz.de/166079